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Brian McMorrow | all galleries >> Galleries >> OurWorld 3 - Dec 2007 > ow3060.jpg
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Nach Djenné, Mopti und Timbuktu wirkt Gao etwas langweilig. Die Stadt hat außer dem Grab von Askia, einem König des Songhai-Empires, nichts zu bieten. Das Grab datiert aus dem Jahr 1945 und ist das vierte von Malis Weltkulturerben. Nach der langen Fahrt des Tages entschied ich mich dazu, mich einfach auf ein Bier niederzulassen, also suchte ich eine Bar in der Nähe unseres Treffpunktes. Die Österreicherin Johanna Sedlbauer, eine erfahrene Rotellerin, begleitete mich. Der vielen Armut in Afrika müde versicherte sie mir, dass dies nach Dutzenden von Rotel-Ausflügen ganz sicher ihre letzte Reise nach Afrika wäre.

Günter war sich nicht sicher ob die Übernachtungsmöglichkeit, die er ausgesucht hatte, Camping Tizimizi, tatsächlich frei ist, da er telefonisch niemanden erreicht hatte und das letzte Mal als er jemanden erreicht hatte, die ganze Anlage vom US-Militär im Kampf gegen Al Quaida in Beschlag genommen wurde. Zu unserem Glück fanden sich weder Anzeichen von Al Quaida noch vom Militär und so hatten wir Tizimizi ganz für uns. Ich bewerte es als die zweitbeste Unterkunft die wir auf dieser Reise hatten, gleich nach Sévaré.

Der nächste Morgen war unser letzter in Mali. Wir hatten eine fünfstündige Fahrt vor uns, entlang des Flusses bis zur Grenze. Anfangs war der Straßenzustand exzellent, doch dann fuhren wir an der Baustelle vorbei, die das Ende der Ausbaustrecke markierte. Bis wir die Grenze nach Niger erreicht hatten, war von der Strasse nichts mehr übrig außer einer sandigen Spur. Wir waren nun fast zwei Wochen in Mali, sind einmal quer durch das Land gefahren, 2000 km von Senegal nach Niger, ohne die Ausflüge nach Dogon und Timbuktu mitzuzählen.

Niger, so wie Senegal und Mali, war Teil von Französisch West Afrika. Unsere Reise durch das Land dauerte kurze drei Tage, was kaum ein Besuch ist. Wir durchquerten die äußerste westliche Seite weiterhin parallel zum Niger, so wie wir es seit Bamako taten. Während unser Reiseführer die Grenzformalitäten erledigte, hatten wir freie Zeit um einen kleinen Hügel zu erklimmen, von dem aus wir eine fantastische Übersicht über den Fluss hatten. Ich war nach wie vor überrascht von der Tatsache, dass wir zu keinem Zeitpunkt unserer Reise vor irgendeinem Einwanderungsbeamten auftauchen mussten. Als wir uns dem Sonnenuntergang und die Strasse sich mehr einer Sandpiste näherte, schlugen wir unser Lager in einer äußerst unwirtlichen Gegend auf, ca. 30 Minuten von der Grenze entfernt. Und, auch in dieser unwirtlichen Gegend, kamen Besucher vorbei, die am Morgen zurückkehrten.

Ayorou ist die erste größere Siedlung am Niger, die man erreicht, wenn man von Mali aus kommt. Die Stadt hat einen berühmten Sonntagsmarkt, allerdings war heute Freitag. Wir bestiegen vier Pirogen, um auf einer kleinen Flussfahrt Nilpferde zu sehen und eine Insel in der Mitte des Flusses zu besuchen. Die Seetüchtigkeit der Boote war stark anzuzweifeln und ich wünschte, ich hätte eine wasserdichte Tasche für meinen Fotoapparat, falls das Schiff sinken würde. Während der Großteil des Flusses sehr ruhig war und gute Gelegenheit zur Beobachtung des Vogellebens bot, gab es auch Stellen, die etwas rauer waren. Wir sahen dann tatsächlich auch einige Nilpferde, aber in Anbetracht der „Größe” unserer Boote hielt der Kapitän vorausschauenderweise etwas Abstand. Immerhin verursachen Nilpferde, nicht etwa Löwen oder gar Krokodile, die meisten Todesfälle in Afrika.


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