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Brian McMorrow | all galleries >> Galleries >> OurWorld 3 - Dec 2007 > ow3062.jpg
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Bei Gaya überquerten wir ein letztes Mal den Niger und kamen nach Benin. Die Brücke über den Fluss verband auch die islamische Welt von Nord-Afrika und Sahel mit den christlichen Ländern am Golf von Guinea, obwohl im Norden von Benin der Wechsel von Moscheen zu Kirchen fließend verläuft. Eher bemerkt man es an den Alkohol-Verkäufern am Straßenrand.

Als wir nach Benin kamen fuhren wir erneut um den Parc Regional du W herum weiter nach Süden. Man könnte meinen, das Rotel konnte den Stall am Ende der Reise riechen und es hielt nur noch selten an. Einmal um ein Feld mit Süßkartoffeln zu besichtigen, später um welche für unser Abendessen zu kaufen und in einem Dorf um unser Badewasser nachzufüllen. Anstelle eine Campingmöglichkeit bei einem Hotel in Parakou, der Hauptstadt von Benin, zu suchen, entschied sich unser Führer unverständlicherweise für eine weitere Nacht im Busch, und das, obwohl er anscheinend wusste, dass es hier im dicht bewohnten Benin schwieriger war einen geeigneten Platz zu finden als in Mali oder Niger. Nach einigen erfolglosen Versuchen verließen wir die Strasse und bauten unser Lager in einem trostlosen Feld zwischen Parakou und Savé auf.

Das Ziel unseres nächsten Tages war Abomey, drei Stunden südlich unseres Nachtlagers. Unterwegs hielten wir in Dassa-Zoumé, wo die Basilika von Notre Dame d´Arigbo gebaut wird. Hinter der Basilika befindet sich eine schöne Höhle, die Basilika selbst schaut mehr wie eine verlassen Fabrik als wie eine heilige Pilgerstätte aus.

Mittags erreichten wir Abomey, die historische Hauptstadt des Königreiches von Dahomey, welches vom Sklavenhandel lebte. Wir parkten vor dem vormaligen königlichen Plast, ein weiteres Weltkulturerbe. Es wurde mal wieder ein beliebtes Rotel Picknick angekündigt – also machte ich mich auf den Weg um ein warmes Essen in einem Restaurant zu suchen. Ich habe absolut nichts gegen diese Picknick-Stopps wenn wir mitten im Nichts sind, zum Beispiel wenn wir zwischen Kayes und Bamako fahren, oder in Dogon Country oder auf der Strasse nach Timbuktu und zurück, oder an den Ufern des Niger, aber wenn wir in oder in der Nähe einer größeren Stadt sind, erscheint mir das witzlos. Falls mir Zugang zu einem Kühlschrank gewährt wäre, würde ich vielleicht anders denken.

Nach dem Essen besuchten wir den Palast der für den 10. König von Dahomey, Glele erbaut wurde. Er herrschte zwischen 1858 und 1889. Jeder König baute einen neuen Palast, also gibt es viele Paläste in der Gegend von Abomey, die meisten allerdings unwichtige Ruinen. Das Interessanteste an dem Palast, der jetzt Historisches Museum von Abomey heißt, war das Basrelief an der Außenseite. Zu meinem großen Bedauern war das Fotografieren hinter dem ersten Innenhof, der von der örtlichen Handwerkervereinigung belegt wurde, verboten.

Gleles Nachfolger, Béhanzin, war der letzt König von Dahomey, er wurde von den Franzosen im Jahr 1894 abgesetzt. Mit der Ausnahme von Äthiopien sind alle afrikanischen Königreiche dem Kolonialismus zum Opfer gefallen. Béhanzin ist unsterblich festgehalten am Rande der Stadt, in einer heroischen Pose mit der er erklärt, dass er niemals einen Vertrag unterschreiben wird, der die Unabhängigkeit seines Heimatlandes gefährden würde. Er starb 1906 im Exil in Martinique ohne sein Wort zu brechen.

Die Religion des alten Dahomey existiert nach wie vor überall in Benin, ein großer Prozentsatz der Bevölkerung bekennt sich zu traditionellen Glauben und meidet sowohl den Islam als auch das Christentum. Im Westen nennen wir es Voodoo, aber für ihre Anhänger klingt die Bezeichnung abfällig, sie nennen es Vodun. Am Rande des Marktes von Abomey finden sich kleine Läden, die die passende Voodoo-Ausstattung verkaufen, hauptsächlich in Form von getrockneten Körperteilen und Schädeln von West-Afrikas aussterbenden Wildtieren.


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