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Brian McMorrow | all galleries >> Galleries >> OurWorld 3 - Dec 2007 > ow3057.jpg
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Die Route d’Espoir ist eine quälende Strasse. Wir kamen sehr langsam voran und brauchten 7 Stunden bis wir die Fähre erreichten. Es gab bereits eine Schlange von wartenden Fahrzeugen, so dass uns klar war dass wir das nächste Boot nicht erreichen konnten. Oder das nächste. Oder das nächste... Die Fähre braucht für jede Hin- und Rückfahrt 2½ Stunden. Kurz nachdem wir ankamen, überholte uns ein Lastwagen, den wir kurz vorher überholt hatten. Auf der Ladefläche des Lastwagens befand sich ein kompletter Klan der Bella, angeführt von einem Schwert- und Turbantragenden Häuptling. Sie luden am Landeplatz etwas ab, das aussah wie ihr ganzes Dorf. Eine etwas laute, alleine reisende italienische Frau, Carla Zanellini, brach da Eis mit den Frauen der Bella indem sie ihnen die Fotos in ihrem Lonely Planet-Reiseführer zeigte. Einer unserer Mitreisenden, Udo Stark aus Österreich, fing an auf seiner Mundharmonika zu spielen und so verging die Zeit. Schließlich kamen wir aufs vierte Boot und überquerten den Niger 8 Stunden nach unserer Ankunft an der Fähre.

Timbuktu, oder auf französisch, Tombouctou, ist einer dieser Namen, die Visionen von Abgeschiedenheit hervorrufen. Einige Menschen wissen nicht einmal, dass es sich um einen wirklichen Ort handelt und nicht um einen romantischen Fantasienamen aus einer Erzählung wie Shangri-la. Timbuktu über Land zu bereisen ist einer der Heiligen Grale der Afrikareisenden, und wir haben es geschafft. Viele Leute sagen, dass sie von Timbuktu enttäuscht sind, nachdem seine Ära der Herrlichkeit lange vorbei ist, aber mir hat es sehr gefallen, vielleicht hauptsächlich deswegen, weil wir einen ganzen Tag hier verbringen konnten und nicht nur ein paar Stunden. Am nächsten Morgen führte uns Sori zu Fuß von unserem Campingplatz zu einem Null-Sterne-Hotel am Rand der Stadt. Wir schauten uns die Haupt-Sehenswürdigkeiten der Stadt an, welches da sind eine Bücherei mit den Überresten der einstmals renommierten Islam-Schule, einige Moscheen aus Lehmziegeln und das Haus des deutschen Forschers Heinrich Barth, der im Jahre 1853 erfolgreich die Sahara durchquerte um nach Timbuktu zu kommen.

Die Tuareg von Timbuktu sind bekannt dafür, quengelnde und quälende Verkäufer zu sein. Etwa ein halbes Dutzend von ihnen folgte unserer Gruppe, allzeit bereit ihren „Laden” am Rand der Straße auszurollen. Zu meiner Überraschung fand ich sie gar nicht so lästig und machte meine meisten Einkäufe hier in Timbuktu. Etwas gelangweilt und uninspiriert von dem Platz, an dem wir zu Mittag aßen, setzte ich mich zu Sabine Staats-Brauer und Brigitte Hand, die sich die Sitzreihe hinter mir im Rotel teilen. Ich schlug auf Empfehlung durch den Lonely Planet vor, dass wir ins Restaurant Amanar auf der anderen Seite der Stadt gingen. Zwei der Tuareg-Jungen führten uns dort hin und ich lud sie auf eine Cola ein. Eine der Jungen, Mohamed Agousmane, lud uns dafür auf einen Tee zu seiner Familie ein, die ganz in der Nähe wohnte. Uns war allen klar, dass dies eine Verkaufsveranstaltung werden würde, aber wir dachten es könnte auch interessant werden.


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