Bis zum 19. Jh. zählten K. zu den grossen öffentl. Zweckbauten. Sie dienten der Aufbewahrung von Brotgetreide und anderen Nahrungsmitteln wie Wein, Salz, Butter. Kleinere Bauten findet man auch unter den Namen Zehntenscheune, Kornschütte und Kornspeicher. Oft erfüllte der Dachboden des Rathauses oder der Kirche den Zweck. In den K.n sammelten und horteten die Obrigkeiten aus Naturaleinkünften stammendes oder auf dem Markt hinzugekauftes Getreide, das sie zur Entrichtung von Naturallöhnen verwendeten und in Notzeiten verbilligt an die Bevölkerung abgaben (Kornpolitik). Den dominierenden Typus des städt. Kornhauses stellte im 17. Jh. ein rechteckiges, kleinbefenstertes Steingebäude mit hölzernen Kornböden dar; die jüngeren ähnelten zuweilen einem Palais.