Sommergespräch in der LFS Warth mit Finanzminister Schelling, 13. Juli 2017
Der Bauernbund der Bezirke Wiener Neustadt und Neunkirchen unter ihren Obmännern BR Martin Preineder und BBK-Obmann Martin Handler konnten in der LFS Warth zum diesjährigen Sommergespräch mit Finanzminster Hans Jörg Schelling mehr als 300 Gäste begrüßen.
Unter dem Motto „Eine vielfältige Region mit vielfältigen Herausforderungen“ zeigten Preineder und Handl die vielen Facetten der Buckligen Welt auf und machten besonders auf die aktuellen Themenfelder der land- und Forstwirtschaft – Einheitswerthauptfeststellung, Gewerbeordnung, ständig steigendende Anforderungen des Handels an die bäuerlichen Produktionsbedingungen und vieles mehr – aufmerksam.
Landesbäuerin Irene Neumann-Hartberger wurde im Rahmen der Veranstaltung der als Spitzenkandidatin des Bauernbunds im Wahlkreis präsentiert. „Ich möchte Verantwortung übernehmen und mitgestalten“, so Neumann-Hartberger. Es sei Zeit für Neues und es sei ihr wichtig, für einen attraktiven uns lebenswerten ländlichen Raum einzutreten. „In der Bäuerinnenorganisation haben wir uns das Ziel gesetzt, mehr Frauen zur Mitarbeit in der Politik zu bewegen. Daher ist es für mich ein logischer Schritt, die Herausforderung der Kandidatur anzunehmen“, betonte die Landesbäuerin.
Als Hauptredner zog Finanzminister Hans Jörg Schelling mit seinen Ausführungen die Gäste in seinen Bann. Die Wirtschaft in Österreich sei zurück auf Wachstumskurs, der stabil bleiben sollte. 60 Prozent der heimischen Wirtschaftsleistung würden im Export und im Tourismus erreicht, wodurch man vom internationalen und europäischen Umfeld abhängig sei. Als Unsicherheitsfaktoren nannte der Finanzminister die Politik des amerikanischen Präsidenten Trump, den Brexit sowie Krisenherde wie die Türkei oder den Ukraine-Russland-Konflikt. Die heimische Land- und Forstwirtschaft sieht Schelling als wichtigen Teil der österreichischen Wirtschaft. Gerade im Spannungsfeld zum Gewerbe gelte es Barrieren im Kopf abzubauen, faire Regeln für alle aufzustellen und einzuhalten sowie Kooperationen zu stärken.
Generell sei es aus Verantwortung für die nachfolgenden Generationen an der Zeit, die Staatsverschuldung einzudämmen, wobei insbesondere das frühe Pensionsalter ein Klotz am Bein der Jungen sei. Österreich habe in seiner Budgetgestaltung ein massives Ausgaben- aber kein Einnahmenproblem. Generell müsse der Förderwildwuchs – über alle Budgetbereiche hinweg – eingedämmt werden. Investitionen seien unbedingt notwendig, müssten jedoch zukunftsgerichtet sein. Im Blickpunkt auf die Budgetausrichtung gab Schelling eine klare Linie vor: „Mit mir wird es keine neuen Steuern geben." Schelling, der 21. Finanzminister der 2. Republik ist immerhin am 1. September schon drei Jahre im Amt und damit der längstdienende seit Karl Heinz Grasser (2000 - 2007)