Heute ist Gspon ein beliebter kleiner, autofreier und nicht ganzjährig bewohnter Ferienort mit einem Hotel, zwei Restaurants, einem Konsum, Ferienwohnungen und einer Gruppenunterkunft. Neben dem höchstgelegenen Fussballplatz Europas gibt es in Gspon eine familienfreundliche Feuerstelle beim Stausee «Wierli».
Halbnomadische Lebensweise:
Bevor die Auswirkungen der Globalisierung im Alltagsleben Einzug hielten, war für die Bewohnerinnen und Bewohner der Walliser Berggemeinden eine halbnomadische Lebensweise üblich. Viele betrieben neben- oder hauptberuflich Viehzucht und Ackerbau. Dies ermöglichte eine Lebensform, die weitgehend von der Selbstversorgung geprägt war. Aufgrund des trockenen Klimas entwickelte sich eine typisch europäische Form des Halbnomadismus. Dies zeigte sich darin, dass viele Familien mehrere Häuser in verschiedenen Weilern besassen. So hatte man beispielsweise Zur Tanne den Hauptwohnsitz und in Gspon ein Maiensäss. Die Jahreszeiten bestimmten jeweils den Aufenthalt von Mensch und Tier. So zügelte man hinauf und hinab und hielt sich dort auf, wo gerade genügend Kraut und Heu für die Tiere vorhanden war. Diese Tradition führte dazu, dass die Weiler nicht mehr ganzjährig bewohnt wurden.
Die nomadische Lebensweise hat sich bis zum heutigen Tag erhalten. Zwar leben die meisten Einwohner nicht mehr von der Landwirtschaft und sind folglich nicht auf mehrere Wohnsitze angewiesen, aber eine Zweitwohnung in Gspon ist bei den Einheimischen als Ferien- und Wochenendhaus nach wie vor sehr beliebt.